Mit diesem Wissen über Usability und User Experience zum Erfolg
Heutzutage ist es entscheidend, dass die Nutzer Ihrer Website oder App ein so positives Nutzererlebnis wie nur möglich haben. Doch wozu ist dies überhaupt wichtig und warum sollten Sie stets bemüht sein, die Usability und User Experience Ihrer Website zu optimieren?
Die Usability beschreibt die Benutzerfreundlichkeit eines Systems. Sie ist das Ausmaß, in dem ein System, ein Produkt oder eine Dienstleistung durch bestimmte Benutzer in einem bestimmten Nutzungskontext genutzt werden kann, um bestimmte Ziele effektiv, effizient und zufriedenstellend zu erreichen.
Usability ist außerdem ein Teilbereich der User Experience, welche alle Wahrnehmungen und Reaktionen einer Person umfasst, die aus der tatsächlichen und/ oder erwarteten Benutzung eines Systems resultieren. Hierbei zählen vor allem die Vorstellungen und Erwartungen eines Nutzers an das System, das Gefühl während der Nutzung, also die Usability, sowie im Anschluss die Verarbeitung der erlebten Nutzung.
Es ist von Bedeutung, dass das Empfinden/ Erlebnis des Nutzers vor, während und nach der Nutzung, so positiv wie möglich ist. Dies führt dazu, dass die Nutzer schneller zu ihrem Ziel kommen und nach der Nutzung Ihres Systems zufriedener sind. Eine erneute Nutzung oder sogar eine Weiterempfehlung sind daher wahrscheinlicher. Des Weiteren haben Sie als Betreiber einer gut nutzbaren Website weniger Abbrüche, bei Verkauf die Chance auf mehr Umsatz und müssen weniger Support leisten.
"Der frühzeitige Einsatz von Usability-Methoden lohnt sich! Sie sparen Geld, welches an anderer Stelle investiert werden kann."
Ein gutes Beispiel, um die Usability und User Experience greifbar zumachen, ist das Ausfüllen von Eingabefeldern und Formularen, wobei viele Nutzer vor Abschluss abbrechen.
Sechs Tipps für benutzerfreundliche Formulare:
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Fragen Sie nur wirklich benötigte Informationen ab.
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Verwenden Sie verständliche und allgemein übliche Bezeichnungen für die Formularfelder, welche links oder oberhalb eines Feldes stehen sollten.
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Ordnen Sie die Felder und Namen übersichtlich und achten Sie dabei auf Bündigkeit und die richtigen Abschnitte.
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Kennzeichnen Sie Pflichtfelder zum Beispiel mit einem Stern-Symbol.
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Bieten Sie Hilfestellungen für die richtigen Formate und bei Bedarf für die korrekte Eingabe an.
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Formulieren Sie Fehlermeldungen eindeutig, höflich und verständlich und machen Sie für den Nutzer erkennbar, wo und was für ein Fehler aufgetreten ist.
Den Nutzer verstehen und sein Verhalten beeinflussen
Damit Sie die User Experience Ihrer Website oder App so positiv wie möglich gestalten können, ist es essenziell, dass Sie das Verhalten des Nutzers analysieren und verstehen.
Was Nutzer wirklich sehen, wenn sie eine Website betrachten
Analysiert man das Verhalten der Nutzer auf einer Website, wird deutlich, dass Trefferlisten und längere Texte nach einem bestimmten Muster abgescannt werden. Dieses Muster ergibt die Form eines F und wird deshalb F-Pattern genannt. Die obersten Zeilen erhalten dabei relativ viel Aufmerksamkeit, während bei den unteren Zeilen nur noch die Satzanfänge gelesen werden.
Tipps, wie Sie dem F-Pattern entgegenwirken können:
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Geben Sie vorsorglich die wichtigsten Informationen in den ersten beiden Absätzen.
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Verwenden Sie aussagekräftige Zwischenüberschriften, die den Inhalt strukturieren.
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Befassen Sie sich unter jeder Zwischenüberschrift und in jedem Absatz mit einem klar abzugrenzenden Thema.
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Nutzen Sie Aufzählungszeichen und Nummerierungen, um wichtige Punkte hervorzuheben.
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Formatieren Sie Links und besondere Schlagwörter anders als den restlichen Text.
Wie Nutzer einfacher und besser Entscheidungen treffen
Je einfacher eine Handlung für den Nutzer ist, desto sicherer fühlt er sich dabei und desto weniger groß ist die Gefahr durch Ablenkungen.
Tipps, die das Treffen von Entscheidungen erleichtern, indem Sie die Verarbeitung von Informationen vereinfachen:
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1. Kommunizieren Sie den Zweck Ihrer Website auf den ersten Blick auf der Homepage.
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2. Jede Unterseite sollte eine eindeutige Überschrift und klar identifizierbare Inhalte haben.
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3. Setzen Sie Bilder gezielt ein: Emotionale Bilder können den Nutzer fesseln, lenken aber möglicherweise von der Handlung ab. Verwenden Sie neutrale Bilder, wenn sich der Nutzer auf die Inhalte konzentrieren soll und eine Handlung abschließen soll.
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4. Bestärken Sie an kritischen Stellen, dass der Nutzer die richtige Entscheidung trifft, beispielsweise durch den Hinweis auf einfache Rücksendung oder ein Gütesiegel.
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5. Stellen Sie den Nutzen des Unternehmens/ Produkts für den Kunden in den Mittelpunkt.
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6. Sorgen Sie für vorhersehbare und konsistente Informationen innerhalb des Werbeangebots. Platzieren und gestalten Sie wichtige Elemente immer gleich und orientieren Sie sich an weit verbreiteten Begriffen und Icons.
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7. Bezeichnen Sie Produkte und Funktionen mit vertraut klingenden beziehungsweise allgemein anerkannten Namen.
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8. Sorgen Sie für ein zeitgemäßes, modernes Design und vor allem hochwertige Produktfotos. Dies führt zu einer ästhetischeren Wahrnehmung, welche sich unbewusst positiv auf die Wahrnehmung der Produktqualität und Kompetenz des Anbieters auswirkt.
Grundsätzlich sollten Sie den Nutzer nicht zu viele Entscheidungen hintereinander treffen lassen, da dieser regelrecht zu müde wird, um weitere Entscheidungen zu treffen. Die Menschen entscheiden sich schneller, wenn weniger Optionen zur Auswahl stehen und sind anschließend auch noch zufriedener mit ihrer Entscheidung.
Die Auswahl zwischen vielen Optionen fällt vor allem dann schwer, wenn die Optionen schwer vergleichbar sind und sich stark ähneln, die Nutzer keine klaren Präferenzen haben oder die Kosten sehr hoch sind, entweder finanziell oder emotional aufgrund weitreichender Konsequenzen.
Zusammengefasst ist es am Wichtigsten die Inhalte zu beschränken, die Auswahlmöglichkeiten zu reduzieren, Hilfe beim Entscheiden zu leisten und klare Auswahlmöglichkeiten zu geben. Damit positive User Experience entsteht, müssen Sie den Nutzer überzeugen, ohne ihn zu überreden.
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Quellen:
- Bildnachweise
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